Biodiversitäts-Kollaps im östlichen Mittelmeer
Die junge Stimme ruft: Wirtschaft neu denken!
Ursprünglich wollte der Demokratie-Verein im Mai 2020 einen analogen Kongreß mit 150 Leuten in Frankfurt ausrichten. Dann kam Corona und gab den Anstoß zur virtuellen Kongreßeinladung. Ungefähr 2500 Anmeldungen hat Mehr Demokratie e.V. registriert. Mit Hilfe der Zoom-Software sind am 16. Mai fast 800 Leute vernetzt worden, eine unbekannte Zahl verfolgte Debatten und Referate bei Youtube (wo nun auch große Teile der Veranstaltung abrufbar sind.) Der Verein ist vom Echo im Netz überwältigt und verspricht, die Anregungen für die Fortentwicklung der Demokratie in die weitere Arbeitsplanung aufzunehmen. Die eindringlichsten Apelle sendeten in der eröffnenden Diskussion eine junge Frau und ein erfahrener Wissenschaftler, der feststellte: Wer über Demokratie reden will, darf über Kapitalismus nicht schweigen. Und die Stimme der Jugend rief ganz cool dazu auf, Wirtschaft neu zu denken.
Das Spitzmaulnashorn lässt hoffen
Seit es Menschen auf der Erde gibt, sind noch nie so viele Tiere und Pflanzen ausgestorben wie gerade jetzt. Der Bericht des Weltbiodiversitätsrats IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services), der im Mai 2019 in Paris vorgestellt wurde, lässt keinen Zweifel daran, dass sich auf der Erde gerade ein gigantisches Artensterben ereignet, vergleichbar dem großen Sterben der Dinosaurier vor etwa 65 Millionen Jahren. Es ist die erste globale Studie seit 14 Jahren, die darlegt, wie es den Tieren und Pflanzen auf der Erde geht und in welchem Zustand sich ihre Lebensräume befinden. Mehr als 150 Experten aus 50 Ländern haben dafür drei Jahre lang Tausende von Studien ausgewertet. Und auch wenn der Bericht in der trockenen Sprache der Wissenschaft verfasst ist, liest sich das Fazit erschreckend. Der Mensch habe bereits Dreiviertel der Erdoberfläche – nicht eingerechnet die Ozeane – “stark verändert”, schreiben die Autoren.
Jeder Ozean besteht aus einzelnen Tropfen!
Süddeutsche Zeitung, 19.4.2019, Interview von Meredith Haaf mit Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber
Mittendrin gibt es diese zwei wunderbaren Antworten auf die Frage:
Ob aber ich jetzt mein Auto weiterfahre, macht doch dann auch keinen Unterschied, oder?
Das Argument, dass ich allein nichts ausrichten kann, ist natürlich die allertörichteste aller Schutzbehauptungen.
Warum?
Na, stellen Sie sich vor, Sie sagten Ihren Kollegen, Sie kämen auf absehbare Zeit nicht mehr in die Arbeit, weil der Einzelne ohnehin keinen Unterschied machen würde! Jeder Ozean besteht aus einzelnen Tropfen, und so ist es auch mit der Gesellschaft.