Aachen stärkt somit aktiv die demokratischen Strukturen in der Stadt. Gerade in dieser Zeit, wo in der Ukraine versucht wird, die Demokratie mit Waffen niederzukämpfen, geht die westlichste Großstadt genau den entgegengesetzten Weg.
Zukünftig werden die 54 Teilnehmenden des Bürgerrats aus allen Einwohner:innen der Stadt Aachen ausgelost, so dass aus allen Stadtvierteln und Altersgruppen ab 16 Jahren Menschen mitwirken können. Die gelosten Bürger:innen werden 3-5 mal zusammen kommen und gemeinsam ein für die Stadt Aachen wichtiges Thema behandeln und Lösungsvorschläge erarbeiten. Die Ergebnisse werden der Lokalpolitik zur Beratung und im besten Fall zum Beschluss und Umsetzung vorgelegt. Und für das nächste Thema wird der Bürgerrat neu zusammen gesetzt und wieder werden aus den rund 250.000 Aachener:innen 54 Menschen ausgelost.
Vorbild hierfür sind nicht nur altgriechische Demokratiestrukturen, sondern auch das sogenannte „Ostbelgische Modell“. Bei unseren belgischen Nachbarn wurde der geloste Bürgerrat schon vor drei Jahren eingeführt und es konnten mehrere Bürgerräte zu verschiedenen Themen abgehalten werden.
Auch auf internationaler Ebene wurde die Entwicklung in Aachen aufmerksam verfolgt. Uns so wird das „Aachener Modell“ bereits am 31.03 bei einer internationalen Veranstaltung als eines von vier Beispielen neben Brüssel, Paris und Europa präsentiert.
Die Bürgerinitiative „Bürgerrat für Aachen“, hatte Anfang 2021 einen entsprechenden Antrag eingereicht und anschließend die Details in mehreren Sitzungen intensiv mit Verwaltung und Politik ausgearbeitet.
Als nächstes sind zahlreiche praktische Fragen zu klären, um den ersten Bürgerrat vorzubereiten. Voraussichtlich im Spätsommer / Herbst wird es dann einen Themenaufruf geben und anschließend das Losverfahren durchgeführt. Und im Frühjahr 2023 wird dann voraussichtlich der erste geloste Bürgerrat seine Arbeit aufnehmen.